No Code Entwicklung

Überblick und Abgrenzung zu Low Code
20. Mai 2022 durch
No Code Entwicklung
manaTec GmbH, Sophia Grünig
 


No Code - übersetzt "kein Code“ - bezeichnet die Entwicklung von Software ohne Code.

Dabei werden Anwendungen über grafische Benutzeroberflächen und Konfiguration auf sogenannten No Code Plattformen wie beispielsweise Wordpress oder Webflow erstellt. Die Tools sind praktisch vorprogrammiert. Mittels Drag-and-Drop werden die einzelnen Elemente an gewünschter Stelle platziert und gefüllt.

Die No Code Entwicklung ist unübersehbar verwandt mit dem Low Code Entwicklungsansatz, welcher bereits in einem Blogbeitrag näher betrachtet wurde. Sowohl Low Code als auch No Code Ansätze sind darauf ausgelegt, mittels Code-Abstraktion den Anwendungsentwicklungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Mit beiden Ansätzen kann eine Aufwandsreduktion hinsichtlich des Aufbaus einer Umgebung und Wartung der Infrastruktur erfolgen. Somit führen sie zu einer Entlastung der IT-Abteilung und ermöglichen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Freiberuflern, auch ohne IT-Experten an der Anwendungsentwicklung teilzunehmen - dies ist besonders im Hinblick auf Fachkräftemangel und Herausforderungen der rasch fortschreitenden Digitalisierung wichtig. Daraus folgend sind effizientere Arbeitsprozesse, steigende Produktivität und sinkende Kosten im Unternehmen sowie eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit möglich.

Mittels Drag-and-Drop-Prinzip lassen sich bei No Code Plattformen sehr simpel Anwendungen erstellen.
Mittels Drag-and-Drop-Prinzip lassen sich bei No Code Plattformen sehr simpel Anwendungen erstellen.

Allerdings grenzt sich der No Code vom Low Code Ansatz ab: Low Code Entwicklung verzichtet nicht gänzlich auf Code und richtet sich an Nutzer mit geringen Programmierkenntnissen, No Code Entwicklung hingegen an Endbenutzer ohne Kenntnisse, teils sogar an private Nutzer.

Auch sollte No Code nicht als Weiterentwicklung des Low Code Ansatzes verstanden werden, sondern als ein anderer Ansatz. Doch oftmals ist die Abgrenzung nicht immer trennscharf möglich, sondern mehr ein fließender Übergang. No Code Plattformen machen eine weitere Programmierung nicht nur nicht mehr erforderlich, sie ermöglichen sie teils gar nicht mehr. Dies hat auch zum Nachteil, dass eine anschließende Anbindung komplexerer Systeme nicht mehr möglich ist und individuelle Anpassungen sehr eng begrenzt sind. Bei Low Code Entwicklung hingegen sind solche Anpassungen möglich.

Auch unterscheiden sich die beiden Entwicklungsansätze nicht nur im Programmieraufwand, sondern auch Konzept, Nutzergruppe und damit einhergehende Einsatzszenarien sind verschieden. No Code ist in erster Linie für simple und grundsätzliche Anwendungsfälle in kleinen und mittleren Unternehmen gedacht, beispielsweise für Anwendungen, die nur in einer einzigen Abteilung in einem Unternehmen genutzt werden sollen. Bei einer weiter gefassten Nutzung kommt No Code Entwicklung oft an die Grenze der Skalierbarkeit und fehlenden Anpassungsmöglichkeiten, denn No Code Plattformen können auf spezielle Unternehmensarchitekturen und deren Herausforderungen kaum bis gar nicht eingehen. Einige der No Code Plattformen sind auf bestimmte Branchen beziehungsweise Geschäftsfelder fokussiert und bieten eine darauf abgestimmte Funktionalität, andere wiederum bieten einen umfassenderen Ansatz. Meist werden No Code Lösungen mit direktem Fokus auf die Endnutzer entwickelt, was einen Unterschied zur traditionellen IT darstellt. Low Code Entwicklungen hingegen sind meist wesentlich skalierbarer, anpassungsfähiger und besser in die IT-Infrastruktur des Unternehmens integrierbar. Dadurch ist der Einsatz von Low Code entwickelten Anwendungen nicht auf eine einzelne Abteilung begrenzt.

Trotz ihrer Unterschiede in Programmieraufwand, Nutzergruppe und Einsatzszenarien ermöglichen sowohl Low Code als auch No Code Entwicklungen vor allem wenig bis gar nicht erfahrenen Unternehmen und Freiberuflern, recht simpel ihre Prozesse zu digitalisieren oder ihre Produkte, Dienstleistungen und Ideen zu präsentieren.

Ob Low Code oder No Code Entwicklung geeigneter ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie Unternehmensgröße, Anwendungsart und -umfang und damit einhergehenden Herausforderungen ab. Ein Großteil der Anwendungsentwicklung funktioniert ohne Programmieraufwand, bei Individualisierungen und Anpassungen kann zusätzliche Programmierarbeit anfallen.


Quellen: www.wikipedia.de, www.mission-mobile.de, www.computerwoche.de, www.02100.com

 
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